Ein Büchlein
über den Kobold der Seefahrt
Bereits seit
dem 13. Jahrhundert ist der vielschichtige Schiffskobold bekannt. Er gilt als
launisch, hilfreich, als Schutzpatron und als Streichespieler. Auch für den
Ursprung der Bezeichnung Klabautermann gibt es mehrere Erklärungen. Und über
sein tatsächliches Aussehen kann nur spekuliert werden, denn wer den
Klabautermann sieht muss sterben, Augenzeugen sind also denkbar selten.
Aber in der
kleinen Sammlung von Klabautermannsagen von Siegfried Harmel gab es
tatsächlich ein kleines Mädchen, das die leibhaftige Begegnung mit dem
maritimen Kobold überlebt hat. Es handelte sich um einen Puck, einen
Klabautermann, der sich in den Häusern an der Küste einnistete und dort als
Schutzgeist seine Arbeit verrichtete. Rotes Jäckchen, geflickte Hose und ein
breitkrempiger Hut war hier die Dienstkleidung des Wichts. Und auch andere
Geschichten weisen darauf hin, dass das Ableben von Augenzeugen nicht unbedingt
zwingend war. Beispielsweise wenn sich der Klabauter vor aller Augen vom Mast
in die See stürzte, um die Besatzung vor dem direkt bevorstehenden Untergang
des Schiffes zu warnen.
Der
Herausgeber nimmt für sich in Anspruch, die schönsten Sagen vom Klabautermann
in diesem Büchlein Zusammengetragen zu haben. Lesenswert sind sie allemal, sie
beschränken sich allerdings auf die Inseln und Küsten der deutschen Nord- und
Ostsee. Ich hätte mir zusätzlich die eine der andere internationale
Überlieferung oder Adaption des Schiffskobolds gewünscht, auch im
kulturhistorischen Nachwort zur Figur des Klabautermanns.
Wobei man dazu ja sagen muss: Wenn die Besatzung ihn sieht, weil er vor dem nahenden Untergang des Schiffes warnt, dann ist es schon sehr unwahrscheinlich, dass die Personen später noch leben, da schließlich nach der Begegnung das Schiff untergeht :D
AntwortenLöschenLG,
Alexandra von growing-in-self-confidence.blogspot.de