In diesem Raum werden
in absoluter Finsternis
die Sinne der Zuhörer angesprochen.
Foto: LWL/Steinweg
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Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (lwl).
Das Theaterensemble Freuynde + Gaesdte macht die Sonderausstellung "Leben
in der Dunkelheit" im LWL-Museum für Naturkunde zur Bühne. "Die Reise
der Valdivia" wird vom 30. September bis zum 4. Oktober jeweils abends um
19.30 Uhr im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster
in einer theatralen Führung aufgeführt. Die Premiere ist am Mittwoch (30.9.).
Wer sich für eine Teilnahme an diesen Abenden entscheidet
darf keine Angst vor Dunkelheit haben. Das "Theater an ungewöhnlichen
Orten" spielt über weite Strecken in völliger Finsternis und nimmt die
Zuschauer mit auf eine Reise zu Anglerfischen und Riesenkraken.
Freuynde + Gaesdte spielen
im LWL-Museum für Naturkunde:
Johan Schüling, Gabriele Brüning,
Anke Winterhoff und Zeha Schröder (v.l.n.r.).
Foto: Anja Feldmann |
Aus den Erzählungen blinder Menschen ist bekannt: Wenn der
Sehsinn wegfällt, werden die übrigen Wahrnehmungen geschärft. Und so können die
Zuschauer bei "Die Reise der Valdivia" erleben, wie es ist,
körperlose Stimmen im Raum zu verorten - neben, vor und sogar über sich. Sie
bemerken den Geruch von salzigem Meerwasser im Raum oder spüren die körperliche
Nähe eines unsichtbaren Menschen. Ein Theaterabend, der die Sinne schärfen
soll, den Verstand mit Details zum Leben in der Tiefsee anregen und der einen
unmittelbaren emotionalen Bezug zum Ursprung allen irdischen Lebens , dem
Wasser, herstellen soll.
Die "Reise der Valdivia" ist bereits die die
zweite ausstellungsbegleitende Inszenierung für das LWL-Museum für Naturkunde
und führt nach "Unter Walen" (2013) das Publikum einmal mehr in
maritime Gefilde. Anhand der originalen Quellen der Deutschen Tiefsee-Expedition
(DTE) von 1998/99 erkunden die Zuschauer auf den Spuren des Forschungsschiffes
"Valdivia" die Ozeane.
Hintergrund
Im Jahr 1897 hält der Meeresbiologe Carl Chun einen
folgenreichen Vortrag: Er fordert die Gesellschaft Deutscher Naturforscher auf,
ihn bei dem ehrgeizigen Plan einer Schiffsexpedition zur Erforschung der
Tiefsee zu unterstützen. Die Forscherkollegen sind begeistert von Chuns
Projekt, sogar Kaiser und Reichstag unterstützen das Vorhaben, und nur wenige
Monate später sticht der Wissenschaftler an Bord des Marinedampfers Valdivia in
See.
Zeha Schröders Inszenierung zeichnet den Verlauf der
Expedition nach, die in nur zwölf Monaten so viele neue Erkenntnisse zu Tage
förderte, dass die wissenschaftliche Auswertung anschließend volle vierzig
Jahre in Anspruch nahm. In Chuns eigenen Worten schildert das vierköpfige
Theaterensemble die Glücksmomente und Gefahren der abenteuerlichen Reise sowie
die mythologischen, poetischen und naturwissenschaftlichen Betrachtungen der
Ozeane.
Da das Stück über weite Strecken in völliger Finsternis
spielt, ist der Besuch der Veranstaltung für Menschen mit Skotophobie - Dunkelheitsangst
- nicht geeignet.
Weitere Termine: 02.12. - 06.12.2015 sowie 12.01. -
14.01.2016 und 18.02. - 21.02.2016.
Eintritt 18 Euro (12 Euro ermäßigt). Karten nur erhältlich
über: http://www.f-und-g.de. Kein Kartenverkauf über das LWL-Museum für
Naturkunde.
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