Dienstag, 22. September 2015

Premiere von "Die Reise der Valdivia" im LWL-Naturkundemuseum


In diesem Raum werden
in absoluter Finsternis
die Sinne der Zuhörer angesprochen.
Foto: LWL/Steinweg

Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (lwl). Das Theaterensemble Freuynde + Gaesdte macht die Sonderausstellung "Leben in der Dunkelheit" im LWL-Museum für Naturkunde zur Bühne. "Die Reise der Valdivia" wird vom 30. September bis zum 4. Oktober jeweils abends um 19.30 Uhr im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster in einer theatralen Führung aufgeführt. Die Premiere ist am Mittwoch (30.9.).


Wer sich für eine Teilnahme an diesen Abenden entscheidet darf keine Angst vor Dunkelheit haben. Das "Theater an ungewöhnlichen Orten" spielt über weite Strecken in völliger Finsternis und nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise zu Anglerfischen und Riesenkraken.
Freuynde + Gaesdte spielen
im LWL-Museum für Naturkunde:
Johan Schüling, Gabriele Brüning,
Anke Winterhoff und Zeha Schröder (v.l.n.r.).
Foto: Anja Feldmann
Aus den Erzählungen blinder Menschen ist bekannt: Wenn der Sehsinn wegfällt, werden die übrigen Wahrnehmungen geschärft. Und so können die Zuschauer bei "Die Reise der Valdivia" erleben, wie es ist, körperlose Stimmen im Raum zu verorten - neben, vor und sogar über sich. Sie bemerken den Geruch von salzigem Meerwasser im Raum oder spüren die körperliche Nähe eines unsichtbaren Menschen. Ein Theaterabend, der die Sinne schärfen soll, den Verstand mit Details zum Leben in der Tiefsee anregen und der einen unmittelbaren emotionalen Bezug zum Ursprung allen irdischen Lebens , dem Wasser, herstellen soll.
Die "Reise der Valdivia" ist bereits die die zweite ausstellungsbegleitende Inszenierung für das LWL-Museum für Naturkunde und führt nach "Unter Walen" (2013) das Publikum einmal mehr in maritime Gefilde. Anhand der originalen Quellen der Deutschen Tiefsee-Expedition (DTE) von 1998/99 erkunden die Zuschauer auf den Spuren des Forschungsschiffes "Valdivia" die Ozeane.

Hintergrund

Im Jahr 1897 hält der Meeresbiologe Carl Chun einen folgenreichen Vortrag: Er fordert die Gesellschaft Deutscher Naturforscher auf, ihn bei dem ehrgeizigen Plan einer Schiffsexpedition zur Erforschung der Tiefsee zu unterstützen. Die Forscherkollegen sind begeistert von Chuns Projekt, sogar Kaiser und Reichstag unterstützen das Vorhaben, und nur wenige Monate später sticht der Wissenschaftler an Bord des Marinedampfers Valdivia in See.
Zeha Schröders Inszenierung zeichnet den Verlauf der Expedition nach, die in nur zwölf Monaten so viele neue Erkenntnisse zu Tage förderte, dass die wissenschaftliche Auswertung anschließend volle vierzig Jahre in Anspruch nahm. In Chuns eigenen Worten schildert das vierköpfige Theaterensemble die Glücksmomente und Gefahren der abenteuerlichen Reise sowie die mythologischen, poetischen und naturwissenschaftlichen Betrachtungen der Ozeane.
Da das Stück über weite Strecken in völliger Finsternis spielt, ist der Besuch der Veranstaltung für Menschen mit Skotophobie - Dunkelheitsangst - nicht geeignet.

Weitere Termine: 02.12. - 06.12.2015 sowie 12.01. - 14.01.2016 und 18.02. - 21.02.2016.
Eintritt 18 Euro (12 Euro ermäßigt). Karten nur erhältlich über: http://www.f-und-g.de. Kein Kartenverkauf über das LWL-Museum für Naturkunde.

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