Maritime
Zeichnungen auf Seekarten
Sie kämpfen
sich durch die schwere See vor Helgoland, steuern in den Sonnenuntergang vor
Australiens Küste oder navigieren durch die Fahrwasser der Elbmündung: Die
Schiffe auf den Kartenwerken des Gero Klemke.
Die
Seekarte: Ein Gewirr von von Linien, Zahlen, Beschriftungen, grauen und gelben Flächen,Planquadrate,
Windrosen. Eine Navigationshilfe, deren Geheimnisse sich der unbedarften
Landratte kaum erschließen. Wenn der Künstler Gero Klemke jedoch in solche
Karten seine stimmungsvollen Schiffsbilder integriert, erwachen diese
seemännischen Orientierungshilfen förmlich zum Leben. Die dargestellten Schiffe
finden sich auf den Seeflächen der Karten ihrer angestammten Fahrtgebiete. Die
verschiedenen Stimmungen und Charaktere von See und Himmel entsprechen der
Natur der Gewässer, die die jeweilige Seekarte repräsentiert, auf der Gero
Klemke die maritime Situation von Schiffen (und auch Leuchttürmen oder
Rettungshubschraubern) eingefangen hat. Und der Betrachter beginnt zu ahnen,
dass jede Linie, jede Zahl auf den Karten nicht nur abstraktes navigatorisches
Handwerkzeug darstellt, sondern Szenen und Situationen, wie sie der Künstler in
seinen Karten eingefangen hat, repräsentiert.
Maritime
Motive auf echte (moderne) Seekarten zu malen, erscheint auf den ersten Blick
vielleicht ein wenig ungewöhnlich. Dem
Künstler aber ist es gelungen, die Karten nicht nur als symbolhaltigen „Malgrund“
zu nutzen, sondern tatsächlich Gesamtkunstwerke aus den doch recht
gegensätzlichen graphischen Elementen zu schaffen, in die sich der Betrachter
hineinzuträumen vermag.
Gero Klemke:
Kartenwerke. Maritime Zeichnungen auf Seekarten. Oceanum Verlag 2015. Gebunden,
72 Seiten, 75 großformatige Farbabbildungen.
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